TAO Touch Newsletter März 2013

Liebe Leserinnen und Leser,

Das Zauberwort

igloo and high snowdrift

Worte gestalten unser Bewusstsein

Von den Eskimos wissen wir, dass sie rund 40 verschiedene Wörter für die unterschiedlichen Zustände des Schnees kennen.
Ist das nur Spielerei?

Ganz und gar nicht. Schnee war für das indigene Volk hoch im Norden seit jeher ungeheuer wichtig. Wahrscheinlich sogar überlebenswichtig; denn die Informationen über den Schnee verriet den Menschen, wie sie sich kleiden mussten, wie schnell sie voran kamen, welches Wachs sie unter den Kufen brauchten und wie die Jagdaussichten waren.
Das richtige Wort sorgte für das angemessene Verhalten – und das entschied über Erfolg und Misserfolg.

Heute ist es nicht anders – auch wenn wir nicht so viele Wörter für Schnee wissen müssen. Es sei denn wir sind Profi-Skifahrer.
Doch nehmen wir ein anderes Beispiel: Unseren eigenen Körper – ihn sollten wir gut kennen, damit wir ihn uns zum Freund machen können. Die rechtzeitige Wahrnehmung der verschiedenen Zustände unseres körperlichen Befindens entscheidet über Krankheit und Gesundheit.

Allerdings beobachten wir ein eklatantes Ungleichgewicht: Wir verfügen über wesentlich mehr Wörter, die einen sogenannten kranken Zustand beschreiben, als wir Wörter benutzen, die auf gesundes Empfinden hinweisen. Das kannst Du gleich mal testen: Frage einfach eine Person deines Vertrauens, wie es ihr geht. Es wird vermutlich folgendes passieren: Geht es der Person gut, so hörst du ein lapidares „Gut“. Geht es der Person aber schlecht, so folgt eine ausführliche Beschreibung dieses elenden Zustands. Ohne ein einziges Mal nachfragen zu müssen, erfährst du die gesamte Nuancenvielfalt des körperlich-seelischen Erlebens.

Warum ist das so?

Ganz einfach: Wir lernen es. Wir lernen es zunächst einmal, ohne dass es uns bewusst ist. Das geschieht durch Imitation und Nachahmung. Das verschafft uns einen Vorteil: Wir können mitsprechen, mitjammern, mitleiden. Wir gehören dazu. Und das tut gut. Der Nachteil ist ebenso augenfällig, kommt aber erst im Nachklapp: Indem wir unsere Aufmerksamkeit auf diese negativen Empfindungen richten und sie benennen, festigen wir sie mithilfe unseres Körpers. Wir beginnen sie zu ver-körpern.

Worte führen das Glück an der Hand

Der Umkehrschluss lautet logischerweise: Wir können durch die Wahrnehmung und Bezeichnung der glückverheißenden Empfindungen auch diese im Körper manifestieren. Mit Sicherheit gibt es ebenso viele Bezeichnungen und Ausdrücke für Zustände des Glücks wie für die des Missbehagens. Wir brauchen einfach nur an die erste Liebe zu denken: Unser Herz hüpft auf dem Zwerchfell, das sich wie ein Trampolin spannt. Im Magen kribbelt es, im Bauch schwirren Schmetterlinge. Die Zeit ist zum Zerreißen gespannt. In den Adern pulsiert die Lebensenergie und wir könnten jedermann in die Arme schließen. Der Blick ist offen und weit, der Atem geht frei. Es herrscht große Freude . . .

Wir könnten noch seitenweise so weitermachen, denn was wir beschrieben haben, ist das Vokabular des Glücks und nicht die seltenen Empfindungen von einigen Hochbegabten.

  •  Natürlich können wir das Glück nicht dauerhaft festhalten.
  • Allerdings können wir unsere Sinne öffnen, und den Spuren der Glücks-Energie im eigenen Körper auf die Schliche kommen.
    Denn: Ein bisschen was von Herz-Hüpfern steckt doch zu jeder Zeit in jedem von uns.
  • Wir müssen es nur fühlend finden.
  • Sicherlich, es verlangt einen gewissen Einsatz und auch Übung, die Kraft in uns zu entdecken und uns zu erschließen.
  • Wenn wir diese Entdeckungen auch noch ganz bewusst machen, indem wir sie benennen, dann gehören sie uns – zumindest eine Zeitlang.
  • Wir haben das Zauberwort gefunden. Es trägt uns durch den Tag, den Monat, das Jahr – unser Leben.

Wir wünschen Euch allen einen zauber-haften Frühling mit vielen Impulsen, die zur Verwirklichung drängen. Schenkt ihnen Gehör und gebt ihnen Raum.

Wolfram & Ricarda