Aufmerksamkeit als Grundlage der Meditation

„Energie folgt der Aufmerksamkeit“

Das ist einer der Energiesätze aus der altchinesischen Meditationspraxis.

Wie ist das zu verstehen? Aufmerksamkeit ist der Zustand deines Bewusstseins.

  • Du kannst Aufmerksamkeit für dein Handy haben oder für deine Kinder.
  • Du kannst Aufmerksamkeit für deine Schwächen haben oder für deine Stärken.
  • Du kannst Aufmerksamkeit  für deine Gedanken haben oder für deinen Körper.

Heute geht es um deinen Körper. Wenn du also einem Teil deines Körpers Aufmerksamkeit gibst, wird in diesem Teil mehr Energie sein – also auch mehr Durchblutung.  Und das führt dann zu Stoffwechsel-Steigerung, Erneuerung und innerer Ordnung.

Du siehst also: Durch konsequentes Üben kannst du deine Körper–Geist-Verbindung intensivieren. Das ist ein großes Ziel der Meditation.

Übung

Probiere folgendes aus. Sitze bequem in deiner Meditationshaltung.  Sei schwingend und locker aufgerichtet. Und beginne nun, deine Aufmerksamkeit auf dein Becken zu richten.

Insbesondere richte deine Aufmerksamkeit  auf deine Knochen. Das ist eine Herausforderung. Denn du weißt nicht, wie die Knochen in deinem Becken angeordnet sind. Darum hole dir ein Hilfsmittel. Du kannst entweder das Foto von unserem Skelett hernehmen oder du hast ein eigenes Anatomiebuch, das du vor dir ausbreiten kannst.

Schau dir jetzt die Darmbeinschaufeln an und während du sie betrachtest, versuche diese Knochen in deinem Becken wahrzunehmen. Spüre, wo sie verlaufen und welche Ausdehnung, welche Form sie haben. Gehe weiter im Halbkreis nach hinten und lass die Darmbeine links und rechts am Kreuzbein ankommen.

Richte deine Aufmerksamkeit jetzt auf deine Mundhöhle. Auch hier findest du Raum, Ausdehnung, Form. Und du wirst bemerken, dass dieser Raum wesentlich leichter wahrzunehmen ist.

Gehe nun noch einmal zurück zum Beckenraum und spüre deinen Beckenboden. Schau dir gleichzeitig die beiden Knochen an, die zum Beckenboden gehören; genau, es sind die Sitzbeine. Kannst du spüren, dass sie dein Gewicht tragen?

Wandere nun wieder zu deiner Mundhöhle. Wenn du deine Kiefermuskeln loslässt, wird dein Unterkiefer der Schwerkraft folgen und dein Mund wird sich leicht öffnen. Spüre, wie schwer die Zunge auf dem Mundboden liegt. Genieße die Entspannung, die sich augenblicklich einstellt.

 

Bleibe jetzt noch einige Minuten im Zustand der Entspannung. Lass dich atmen.

Schließlich lässt du deine Aufmerksamkeit wieder frei wie einen Hund, der nach einer sammelnden Aufgabe seines Herrchens wieder frei herumtoben darf.