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TAO Touch Newsletter – August 2014

►  August Thema:                             Tue dem Körper Gutes . . . 

Anna Lea und das Meer bearbeitet

Liebe Leserinnen und Leser,

„Tu dem Körper Gutes, damit die Seele Lust hat darin zu wohnen.“

Dieser Ausspruch stammt nicht etwa von einem daoistischen Meister und oder einem indischen Guru – vielmehr war es vermutlich Winston Churchill, der diesen verheißungsvollen Satz vor über 70 Jahren ausgesprochen hat. Doch erst vor wenigen Jahren – mit dem Aufbruch ins Wellness Zeitalter – wurde er so richtig populär.

Die Werbeprofis lassen uns dabei sofort an Softpack, Thalasso, Ayurveda und Co denken. Was aber, wenn wir nicht die Gelegenheit haben, eine wohltuende Massage, himmlische Gesichtsbehandlung oder die Leichtigkeit der Schwebeliege zu genießen? Auf welche Weise können wir uns dann etwas Gutes tun? Abgesehen von gutem Essen, Sport und Sex fällt den meisten zu diesem Thema erst einmal nicht viel ein. Churchill jedoch, der seinerzeit ganz bestimmt noch nichts von Wellness und einem Körper-Seele-Credo wusste, benutzte das Wort Seele ganz bewusst. Und genau über diesen Begriff wollen wir zunächst einmal nachdenken. 

Was meinen wir eigentlich, wenn wir von ‚Seele‘ sprechen? Sicherlich: Es hat etwas mit dem unsterblichen Teil in uns zu tun. Vielleicht auch mit dem inneren Kind (was immer das ist). Es scheint zudem etwas Weiches, Nachgiebiges und Fühlsames zu sein, vielleicht eine formlose schwebende Gestalt, die sich ausdehnt und unser Herz voller Glück, aber auch schmerzhaft weiten kann.

Was wir vom DAO lernen können

Die Philosophie des Dao hilft uns hier weiter. Die Seele hat bei den alten Weisen Chinas ganz verschiedene und gut voneinander unterscheidbare Aspekte. Und sie sind allesamt Spielarten des Geistes.

Die Daoisten kannten drei verschiedene Seelen: Eine, die uns in andere Leben begleitet. Eine andere, die uns das Bewusstsein schenkt und eine, die dem Körper innewohnt. Und um eben jene letztgenannte scheint es Winston Churchill zu gehen, wenn er von ‚Seele‘ spricht.

Die Körperseele

Wenn der Körper und die Seele gut miteinander auskommen, zeigt sich das in einem guten Körpergefühl. Das drückt sich in der Fähigkeit aus, sich selbst so gut wahrnehmen zu können, dass man Dinge wie Snowboarden, Jonglieren oder auf einem Einrad zu fahren, mit Leichtigkeit lernen kann. Kurz gesagt: Der Mensch ist in der Lage, sich auf seiner Lebensbühne elegant und ökonomisch zu bewegen.

Die westliche Entsprechung zu dieser „Körperseele“  wurde Anfang des letzten Jahrhunderts in Deutschland gefunden und in den 30er Jahren nach Amerika „exportiert“. Hier geht es um das Fühlende Wahrnehmen‘ oder später auf Englisch um Sensory Awareness‘. Sie wurde von Pionieren wie Charlotte Selver, Elsa Gindler, Moshe Feldenkrais und Ilse Middendorf begründet.


Bei der ‚Fühlenden Wahrnehmung‘ geht es nicht um ängstliches Hypochondertum, sondern um Achtsamkeit gegenüber den eigenen Bewegungs-, Fühl-, Denk- und Verhaltensmustern. Die Variablen, um diese Art Achtsamkeit zu erreichen, sind folgende:

 

  • Werde so langsam, dass du dich während deines Tuns beobachten kannst.
  • Sei ganz und gar gegenwärtig.
  • Beobachte dich in einer aufmerksamen, empfindenden Art und Weise:
  • Spüre dabei die feinen Unterschiede in deiner Gewebsspannung.
  • Nimm die unterschiedlichen Energieströme wahr.
  • Lausche darauf wie die Umgebung dich beeinflusst.
  • Lausche darauf, wie du auf deine Umgebung wirkst.

Den Körper stimmen

In Anbetracht der oben genannten Variablen kommt uns folgendes Bild in den Sinn.
Unser Körper ist ein feines Instrument – sagen wir ein Klavier, oder besser noch: Ein kostbarer Bösendorfer Flügel. Mit der „Fühlenden Wahrnehmung“ stimmen wir dieses Instrument jeden Tag aufs Neue. Wenn wir also Churchills Satz im Sinne dieses Bildes umwandeln, hören wir folgendes:

„Stimme dein Instrument (deinen Körper) so fein, dass der Pianist (die Seele) Lust hat, sich daran zu setzen und zu spielen. Vielleicht heute mal eine Beethoven Sonate? Morgen Mozart, und übermorgen deine ganz eigene Melodie?

Stimmst du deinen Körper jeden Tag aufs Neue, geschieht etwas völlig Einzigartiges.
Und so viel können wir verraten: Lass dich überraschen und mach dich schon mal auf das eine oder andere Wunder gefasst!

Einen klingenden, singenden August wünschen wir dir (auch Regen ist Musik)!

Wolfram & Ricarda