Am 10. Dezember 1520 verbrennt Martin Luther das Schriftstück, das ihm androht, aus der Kirche ausgeschlossen zu werden. Er tut das demonstrativ zusammen mit den Kirchengesetzbüchern. Das liegt nun genau 500 Jahre zurück und geht als Verbrennung der Reichsbulle in die Geschichte ein.
Was das Ganze so besonders macht, ist der Mut Luthers, der sich als einzelner, unbedeutender Mönch gegen eine ganze Institution auflehnt.
Kommt einem doch irgendwie bekannt vor, wenn man heute hört, dass Ärzten, die sich nicht konform verhalten, die Aberkennung ihrer Approbation droht. Ähnliches gilt für Rechtsanwälte. Und auch heute gibt es mutige Einzelne, wie z.B. den Amtsarzt des Kreises Aichach-Friedberg, Dr. med. Friedrich Pürner. Er wurde von seinem Dienstherrn (straf-)versetzt, weil seine Aussagen nicht ins vorgegebene Schema passten. Was er tat? Er stellte die Verhältnismäßigkeit einzelner Corona Maßnahmen in Frage und wollte zum offenen Diskurs anregen.
Interessant in diesem Zusammenhang ist, dass der mutige Amtsarzt viele Dankes-Briefe und E Mails von Kollegen erhalten hat, die ihm ihre Anerkennung mit dem Tenor aussprechen: Man würde ähnlich denken, habe nur nicht den Mut, es zu äußern.
Es ist immer das gleiche: Man hält seinen Mund, aus Angst vor Sanktionen. Unser „Hope Spotter“ für heute lautet: „Lass dich bitte nicht entmutigen! Sage deine Meinung, auch auf die Gefahr hin, von anderen diffamiert zu werden.“
Wer mehr über Friedrich Pürner erfahren möchte, findet im Netz jede Menge Nachrichten und Berichte über ihn, wie z.B. dieses Interview hier.