Die Rauhnächte oder die heiligen Nächten
Wir haben uns vorgenommen, Euch auf ganz besondere Art zu begleiten.
Alles fängt an mit der zauberhaften Adventszeit, der Zeit der Vorbereitung. Der Zeit, wo wir ankommen können. Ankommen bei uns selbst, um zu bemerken, dass alles, was wir brauchen, bereits in uns angelegt ist.
Dann lockt das Fest der Sonnwende. Die Tage werden bereits wieder länger und damit auch die Hoffnung auf die Kraft der Veränderung.
Die Kraft focusiert sich in der Heiligen Nacht, wenn wir unsere Herzen öffnen können für den göttlichen Glanz und den ankommenden Gast. Und es geht weiter. Diese wunderbaren schwebenden Tage zwischen den Jahren, wo Ihr hoffentlich ein wenig Zeit findet, um Neugier und Offenheit zu kultivieren für das, was sich in Eurem Leben an Neuem zeigen möchte.
Erste heilige Nacht vom 24. – 25. Dezember
‚Es ist ein Ros‘ entsprungen aus einer Wurzel zart. Das Röslein, das ich meine, hat uns gebracht alleine Marie, die reine Magd. Aus Gottes ew’gem Rat hat sie ein Kind geboren‘. Ein Wunder geschieht: Jesus wird geboren ‚wohl zu der halben Nacht‘.
Jesus wird Mensch, er verkörpert sich. Sein selbstloses Blut tropft in die Erde, und Himmel und Erde verschmelzen miteinander. Und so sprechen wir bei Jesus von seinem vergeistigten (Himmel) Körper (Erde).
Für uns Menschen könnte das zum Beispiel bedeuten, dass wir in diesen Nächten und diesen Tagen unsere Selbstlosigkeit kultivieren.
Zweite heilige Nacht vom 25. – 26. Dezember
Die vier edlen Wahrheiten des Buddhismus besagen: Das Leben bedeutetet Leiden. Das Leiden hat
erkennbare Ursachen. Die Ursachen können beseitigt werden. Dafür gibt es immer eine Lösung.
Eine ganz ähnliche Botschaft wird in der Heiligen Nacht verkündet. Mit der Geburt Jesus geht die Sonne wieder auf. Wir freuen uns an ihrem Schein und erahnen auch bei wolkenverhangenem Himmel, dass die Sonne zwar nicht sichtbar, aber durchaus da ist. So, wie auch in unserem Leben, das Licht immer wieder die Dunkelheit erhellt und vertreibt, wenn wir uns konsequent den kleinen Freuden zuwenden. Das Licht ist stellvertretend für unser eigenes inneres Leuchten.