Sechste heilige Nacht vom 29. – 30. Dezember
Hier geht es um Individualität und Gemeinschaft.
9 Monate lang leben wir in einer innigen Symbiose mit unserer Mutter. Dann erblicken wir das Licht der Welt, und der Bindungsprozess geht durch körperlichen und seelischen Kontakt weiter. Werden wir mit warmen Augen, weiten Armen und offenen Herzens empfangen, können wir uns vollkommen geborgen fühlen. Es entsteht Urvertrauen ins Dasein, das Selbstwertgefühl wird bestätigt und daraus entwickelt sich Freude am Leben.
Diese Grundlage ist wichtig, damit unser erwachsenes Selbst sein eigenes, individuelles Ich ausprägen kann. Mit dieser Sicherheit ausgestattet, sind wir dann in der Lage, in die Gemeinschaft mit anderen Menschen einzutauchen.
Gemeinschaft hat viele Gesichter: Da ist die Gemeinschaft unserer Familie und die unserer Freunde. Es gibt eine Gemeinschaft der Arbeitskolleginnen und die lockere Gemeinschaft unserer Nachbarn. Und da ist noch die Gemeinschaft der Menschen, mit denen wir in einem Kulturraum zusammenleben, die wir aber nicht persönlich kennen.
Fragen, die du dir im Alltag stellen kannst
Spüre, wie du dich in der jeweiligen Gemeinschaft fühlst.
Kannst du dich wohl und geborgen fühlen?
Neigst du dazu, darin viel zu sehr aufzugehen und zu stark mit den anderen zu verschmelzen?
Oder kannst du dich ganz auf die Gemeinschaft einlassen, ohne dich selbst zu verlieren?
Oder fühlst du dich außen vor und findest keinen Zugang?