Audio zum Artikel für Sie von Ricarda gesprochen:
Liebe InteressentInnen der TCM, der Traditionellen Chinesischen Medizin,
die TCM ist ein so unglaublich interessantes und komplexes Gebiet. Also habe ich mich jetzt endlich entschieden, die Idee dazu hatte ich bereits seit etlichen Jahren, Ihnen die Begrifflichkeiten und die alte chinesische Denkweise = synchron-ganzheitlich, die sich so ganz und gar von unserer modernen westlichen Denkweise = kausal-analytisch unterscheidet, ein wenig näher zu bringen.
Ich bin überzeugt, dass Ihnen das viel Freude und vor allem auch Durchblick verschaffen wird. Ich werde dieses Unterfangen in kleinen Häppchen angehen, so dass Sie die östliche Systematik immer ein bisschen besser verstehen werden. Und auf eine anspruchsvolle Weise, die sie nicht in jedem TCM Buch finden können. Wenn Sie Lust haben, können Sie mir gerne ein Feedback geben. Sie können sich vorstellen, dass mich positive Rückmeldung – aber auch konstruktive Kritik – motivieren wird, um voller Elan mit meinen Ausführungen weiterzumachen.
TCM & das TAO
Will ich wirklich mit dem Begriff des TAO bzw. DAO beginnen? Also beim Ursprung? Ja, ich will. Warum? Ich habe mir in den alten chinesischen Texten die Übersetzung von TAO angeschaut. Und das ist so viel mehr als die schlichte Übersetzung: TAO ist der Weg, von dem man allerorten hört. Meine beiden Lieblingsübersetzungen lauten folgendermaßen. (Bitte lesen Sie das mal nicht rein pragmatisch, sondern lassen Sie sich fühlen, was Sie lesen.) TAO ist das immerwährende Jetzt. Merken Sie, welch eine versteckte spirituelle Aufforderung darin liegt!? TAO ist die Mutter aller Möglichkeiten. Bei dieser Formulierung gefällt mir die Anerkennung des Weiblichen. Und zusätzlich die positive Annahme, dass es immer eine Lösung gibt.
Im Taoismus heißt es weiter- und ich gebe zu, wenn man das zum ersten Mal liest, ist es wirklich ein bisschen verwirrend: Der SINN erzeugt die Eins. Die Eins erzeugt die Zwei. Die Zwei erzeugt die Drei. Und die Drei erzeugt die 10.000 Dinge. Die Eins erschafft Yin und Yang. Yin und Yang erschaffen wiederum das Qi. Und diese Drei, Yin, Yang und das Qi, produzieren die gesamte Schöpfung.
TCM & der ewig junge DAOISMUS
Lassen Sie mich den Versuch wagen, das Obengenannte ‚neuzeitlich‘ zu erklären. Dafür werfen wir von der alten Kosmologie des TAO einen Blick auf die moderne Big Bang Kosmologie bzw. die Urknall-Theorie. Sie werden staunen. Big Bang (also die Eins) schuf die Zwei = Materie und Antimaterie. Bei deren Aufeinandertreffen entstand Energie (die Drei) und damit der Ursprung der Schöpfung.
TCM & die Spiral-Energie
Und jetzt geht es um eine absolut wichtige Frage! Woraus bestand diese Energie, die beim Big Bang freigesetzt wurde? Es ist eine kraftvolle, spiralförmig angeordnete Energie. Oder mit anderen Worten: Die Urform aller Energien. Lassen Sie mich das näher erklären: Ob wir nun nach außen ins Universum schauen (über 60 Prozent der Galaxien sind spiralförmig angelegt) oder in unser Inneres: Jeder Mensch, und das wissen Sie mit Sicherheit noch aus dem Biologie-Unterricht, wird durch eine winzige Doppelspirale aus Desoxyribonukleinsäure am Leben erhalten. überall finden wir Spiral-Energie. Diese Energie ist weder kreisförmig oder eckig angeordnet, noch hat sie irgendeine andere Form. Sie hat sich spiralförmig angeordnet. Und in der chinesischen Philosophie und bis heute ist die Spiral-Energie in vielen Kulturen die ursprünglichste Form aller Energie.
Und jetzt geht es noch um die 10.000 Dinge – bei deren Anzahl sich die alten Chinesen jedoch hoffnungslos verschätzt haben – auch sie entstehen durch diese machtvolle spiraldynamische Energie. Schauen Sie sich Farne, Wasserstrudel und Muscheln an, aber auch Wale und schließlich uns Menschen. Weitergedacht: Jedes Lebewesen auf dieser Erde existiert durch diese Spiral-Energie. Und gewusst haben dies bereits vor ca. 5.000 Jahren die alten chinesischen Weisen. Mich erstaunt das kolossal. Und ich ziehe meinen Hut.
Freuen Sie sich auf den 2. Blog Eintrag der TAO Touch Gesundheits-Festspiele. Hier wird es um die Begriffe Yin und Yang gehen.
Ricarda Geiszler, Juni 2022