TAO Touch Newsletter September 2011

 Der traurigste Monat für uns ist Bayreuth im September. Die Festspiele sind zu Ende, die begeisterten Gäste wieder in alle Herren Länder zurückgereist, und die Bayreuther selbst machen jetzt Urlaub. Die Bayreuther Innenstadt gleicht einer Geisterstadt. Und hinzu kommt der langsame Abschied von der Energie des Sommers.

Jahr für Jahr überfällt uns eine Melancholie, die Ausdruck dieses Niedergangs ist: Immer, wenn sich Energie zerstreut, fühlt es sich wie ein kleiner Tod an, wie ein Abschied. Das Leben weicht zurück und hinterlässt eine Leere, ähnlich wie die Sporthalle nach dem Spiel, oder die Bühne nachdem alle Zuschauer gegangen sind.

Und uns Zurückbleibende befällt eine Nachdenklichkeit über Zeit und Vergehen.
Wir klammern uns an die Fülle, die unter unseren Händen schwindet wie Sand, der durch die Finger rinnt. Da kann ein strahlender Tag im Altweibersommer kurz Trost spenden, aber er kann die Zeit nicht umkehren. Wir müssen weiter in diese vorgegebene Richtung mitgehen. Und es mag uns so vorkommen, als stiegen wir bergab auf die Schatten des Tales zu.

Doch mal ehrlich: Gefühle dieser Art lassen sich recht leicht wegstecken, wissen wir doch: Jahr für Jahr können wir uns darauf verlassen. Die Energie wird wiederkommen.
Sie wird zunehmen und spätestens im Februar können wir die längeren Tage wahrnehmen. Aber wie ist es eigentlich mit Situationen, die wir nicht einschätzen können? Situationen, die keinen festen Rhythmen folgen, in denen wir in der Trostlosigkeit des Abstiegs nur hoffen können? Vielleicht mag es ja manchen so ergehen, die einen geliebten Menschen verloren haben oder jenen, die von einer unheilbaren Krankheit überwältigt werden?

Doch wenn man mit Menschen spricht, die eine derartige Krise überstanden haben, sprechen alle davon, dass es einen tiefsten Punkt gibt. An diesem Punkt kehrt sich die Richtung wieder um und es taucht wieder Hoffnung auf.

Die alten Chinesen, die Meister im Beobachten von Naturgesetzmäßigkeiten waren, haben dafür das Modell von Yin und Yang erfunden.
Jeder kennt es: Zwei Fische befinden sich im ständigen Kreislauf des Wandels. Der weiße ‚verschlingt‘ den schwarzen und umgekehrt. Doch keiner bekommt die Oberhand. Im Gegenteil: Einer bringt immer den anderen hervor. Und das Modell beinhaltet eine kleine Überraschung. Im tiefsten Innern von Yin, dem schwarzen Fisch, befindet sich ein kleines Auge vom Yang, dem weißen Fisch. Und natürlich auch andersherum.

Kommt uns das nicht irgendwie bekannt vor?
Es ist das Licht, das gerade in der Phase tiefster Dunkelheit geboren wird.
Das Wissen darum ist schon alt. Die Kelten nannten es in vorchristlicher Zeit die „wiha“, was soviel wie heilige oder Weihe-Nacht bedeutet. Die Nacht, in der es am längsten dunkel ist, wird zur Ursache unserer eindrücklichsten Lichterfahrung. Ist das nicht paradox und tröstlich zur gleichen Zeit?

Wenn wir das Gesetz von Yin und Yang anerkennen, heißt das: Immer dann, wenn wir zum Beispiel traurig sind, müssen wir so lange in die Tiefe der Traurigkeit eintauchen und sie ausloten, bis wir am Grunde auf die Freude stoßen.

Vielleicht ist so die Aussage eines Freundes zu verstehen, dessen 4-jähriger Sohn vor Jahren auf tragische Weise ums Leben kam. Er sagte: „Mein Sohn hat mir mein Leben zurückgegeben. Dafür bin ich ihm unendlich dankbar.“

Wir wünschen Euch allen einen wunderschönen Spätsommer. Im chinesischen Jahreskreis steht er für das Element Erde – für die vollen Scheunen und die süßen Trauben. Möget ihr viele süße Tage haben!

Wolfram & Ricarda Geiszler, TAO Touch Akademie

 

Im Bayreuther TAO Touch Herbst 2011 könnt Ihr an wohltuenden, weichen und tiefen Klangerlebnissen und Massage Erfahrungen teilhaben.

Und vielleicht ähnlich empfinden wie die Redakteurin des bekannten Sauna Magazins ‚heiß + kalt‘, die vor kurzem eine „5 Elemente Klangmassage“ von uns bekam. Sie hat uns anschließend verraten, dass sie immer davon ausgegangen ist, dass Klangmassagen ein Hokuspokus seien, und sie jetzt darüber staune, wie tief sie sich entspannen konnte und wie geborgen sie sich gefühlt habe.